Jeden Sonntagmorgen bekomme ich eine Mail von zeitzuleben.de, mit weisen Weisheiten oder guten Ratschlägen für ein besseres Leben.
Heute animiert man mich zu mehr Gelassenheit, wie passend. Nicht, was rundherum passiert, würde uns wütend, zornig und krank machen, sondern nur, wie das von uns interpretiert wird. Wie nah wir etwas an uns heran- und uns aus der Ruhe bringen lassen.
Wie bitte soll man interpretieren, dass mehr als jeder vierte Wiener eine Partei wählt, die ausschließlich hetzt, fremdenfeindlich ist, Angst und Hass schürt? Jeder vierte! Eins, zwei, drei, der! (Bei den Frauen nur jede fünfte, immerhin, aber auch noch um 20 Prozent zu viel.) Und der auch.
Wie soll man da bitte gelassen bleiben und weder Wut noch Angst aufkommen lassen? Wie soll man da nicht wütend und hilflos werden, sondern cool keepen ohne eine Überdosis an Beruhigungsmitteln?
Reicht es angesichts dieser Entwicklungen, gelassen zu bleiben?
testsiegerin - 10. Okt, 18:42
Wäre das ein anonymes Blog, ich tät mich grad gern so richtig ausheulen. Voller Wut, Selbstmitleid, Ärger, Traurigkeit, Gekränktheit, ... dem ganzen Mist halt.
Das ist aber kein anonymes Blog, sondern ein öffentliches. Ich habe keine Ahnung, wer hier mitliest. Sich dann daran freut, dass es mir nicht gut geht. Mitleidig und ein wenig schadenfroh lächelt. Sich denkt: "Selber schuld, die blöde Kuh". Sich betroffen oder angegriffen fühlt. Vielleicht eh niemand, weil die nur sich selbst sehen und niemanden rundherum. Aber wer weiß?
Deshalb schlucke ich meine Tränen tapfer hinunter. Oder packe sie in ein Mail an ausgewählte Freunde und Freundinnen. Die müssen das aushalten. Die müssen mich aushalten. Dafür hab ich sie nämlich (auch).
testsiegerin - 9. Okt, 10:28
Was den Menschen wirklich fehlt im Leben, ist nicht irdischer Reichtum und Geld (Ausnahmen bestätigen die Regel), sondern Phantasie, Träume und Visionen, für die es sich lohnt zu leben und zu kämpfen.
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testsiegerin - 5. Okt, 19:01
Irgendwas hat sich geändert in den letzten Jahren. Etwas, das mein Leben noch bunter und spannender macht.
Ich kann nämlich.
Also, vielleicht konnte ich ja früher auch schon, aber da hab ich mir öfter Prügel in den Weg gelegt und gesagt: Das kann ich nicht. "Betten machen kann ich leider überhaupt nicht", hab ich zu meiner Mama gesagt, "und bügeln auch nicht." Nach und nach bin ich draufgekommen, dass diese Haltung ganz schön bequem ist. Es soll ja Männer geben, die diese Übung jahrzehntelang praktizieren.
Ja, und so ein Kannichnicht schützt auch vor dem Scheitern.
Noch vor Jahren hab ich mir vor Angst fast ins Hoserl gemacht, wenn ich auf einer Betriebsversammlung das Gefühl hatte, etwas sagen zu wollen. Mein Herz hat wie wild geklopft, ich hab hundertmal im Kopf formuliert, daran gezweifelt, ob das, was ich zu sagen habe, überhaupt interessant oder wesentlich ist, und wenn ich dann diese Fragen endlich mit "ja" beantwortet hab, war das Thema längst ein anderes.
Jetzt stelle ich mich dem Scheitern. Trete (halbwegs selbstbewusst) vor vielen Leuten auf, halte mich nicht nur an meinen Texten fest, sondern wage mich an schauspielerische Herausforderungen auf der Bühne, erarbeite mutige Konzepte, leite Schulungen und Seminare und wage für mich ungewohnte Seminarmethoden und Übungen, die auch schief gehen könnten.
Vor Wochen fragte mich eine deutsche Kollegin (und mittlerweile Freundin), ob ich mir vorstellen könnte, bei einer Tagung die Redaktion einer Tagungszeitung zu leiten. "Ich kann", sagte ich. Ja, natürlich bekam ich später Bauchweh und Alpträume und überlegte, ob ich der Aufgabe überhaupt gewachsen bin. Aber dann hab ich mich nicht mehr getraut "Ich kann nicht" zu sagen.
Und so schlüpfte ich in den letzten Tagen von einer Rolle in die nächste. Manchmal in mehrere am Tag. Von der Expertin über ehrenamtliche Sachwalterschaft wurde ich zur leitenden Chefredakteurin, am Abend wechselte ich Rolle und Strümpfe und war Autorin, am nächsten Abend war ich einfach ich: Ein bisschen betrunken, ein bisschen peinlich, gut gelaunt und glücklich. Mit dem Flieger gelandet, weitergearbeitet, das richtige Kleid nicht gefunden, die falschen Texte ausgedruckt, ab zur nächsten Lesung. Zur nächsten Herausforderung. Welturaufführung in Mistelbach.
Das faszinierende an der Sache: Je mehr ich die Möglichkeit zu scheitern in Kauf nehme und manche Dinge einfach riskiere und anpacke, umso weniger scheitere ich. Und wenn... dann scheitere ich halt und lerne. Die Welt geht nicht unter von einer blöden Meldung, einem vergeigten Seminar, einer nicht gelungenen Zeitung und einem peinlichen Auftritt, in dem ich nicht in die Ärmel des Jäckchens finde ;-)
Aber das Leben wird so viel glücklicher und aufregender durch erfolgreiche Seminare, zufriedene RedakteurInnen und LeserInnen, berührte ZuhörerInnen und Aha-Erlebnisse auf der Bühne.
Keine Angst. Ich hebe nicht ab. Ich kenne meine Grenzen. Aber sie zu erweitern und gelegentlich zu überschreiten, macht unendlich Spaß.
testsiegerin - 3. Okt, 12:18
Es war einmal eine kleine Prinzessin, die lebte mit dem König, der Königin und ihrem Prinzenbruder in einem alten, baufälligen Schloss.
Der König war immer sehr beschäftigt, denn sein Reich war groß und er musste es Tag und Nacht vor Angriffen und Bedrohungen schützen.
König und die Königin waren zwar reich an Kreativität und Humor, jedoch arm an irdischen Gütern. Gold und Geschmeide waren längst verkauft, Kammerzofen und Kammerdiener konnten sie sich keine mehr leisten.
(Hofnarren brauchten sie hier ohnehin nicht, diese Rolle übernahm abwechselnd jemand aus der königlichen Familie).
Deshalb kümmerte sich der große Prinzenbruder um die königliche Wäsche, das königliche Geschirr und die königlichen Haselnüsse, baute im Schlossgarten Kräuter, Früchte und Kartoffel an und pflegte die weitläufige Parkanlage.
Die kleine Prinzessin ging noch zur Schule, rechnete tagein, tagaus und entwickelte sich dank des weisen Beraters und Hofgelehrten zum Mathematikgenie. Auf dem Hof sorgte sie sich um die zahlreichen Tiere in den Stallungen, striegelte ihr Fell, sprach mit ihnen und schüttete ihnen ihr Herz aus. Weil so ein Leben sehr anstrengend war, schlief die Prinzessin lange und oft.
„Liebes Kind“, sagte die Königin eines Tages und drückte die Prinzessin an sich. „Du bist zwar jetzt erwachsen. Irgendwann wirst du auch eine stolze und schöne Königin sein wie ich“, sie wischte sich eine Träne aus dem Auge, „aber noch bist du mein kleines Mäuschen.“ Eine andere Königin hätte vielleicht hinzugefügt: „Tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“ Diese Königin aber sagte: „Tu lieber nicht, was ich alles getan hab.“
Die Prinzessin rollte mit den Augen, die Königin war wieder einmal peinlich. Peinlicher war nur noch die adoptierte Großmutter, die – vermutlich aufgrund ihres Alters - verlernt hatte, sich in Gesellschaft zu benehmen.
„Pack dein Köfferchen, Kind“, fuhr die Königin fort. „Wir werden anlässlich deiner Volljährigkeit eine kleine Reise machen. Und vergiss dein Abendkleid nicht, wir wollen heute Abend schön sein.“
Der König wuchtete das Gepäck in die schwarze Kutsche mit dem königlichen Wappen der Sonnenspirale und verabschiedete sich hastig von der Königin und der Prinzessin. „Ich kann euch leider nicht begleiten…“, stammelte er, „sie greifen schon wieder an.“
„Ich kann auch nicht“, sagte der Prinzenbruder, „die Bauern im Reich ernten Kartoffeln. Ich muss die Ernte überwachen.“
Die Kutsche fuhr durch ein malerisches, grünes Tal und hielt vor einem prunkvollen Bau. „Wir werden uns hier ein wenig von der Mühsal des königlichen Alltags erholen“, nahm die Königin ihr Prinzesschen an der Hand, geleitete sie in den Südtrakt und schenkte ein Glas Champagner ein. „Auf’s Leben“, lächelte sie, und: „Hab keine Angst vor dem Älterwerden, man kann auch noch Spaß haben, wenn man erwachsen ist. Es gibt nicht nur königliche Pflichten, sondern auch königliche Vergnügungen. Das ist eine davon“, ließ sie sich in ihr Bett fallen.
Königin und Prinzessin lustwandelten durch die sanften Gärten des malerischen Tales. Später ruhten sie sich aus, widmeten sich ihrer Lektüre und machten sich frisch. Eine liebreizende Kammerzofe träufelte ein paar Tropfen Öl auf den Körper der kleinen Prinzessin und knetete sanft den von den Kümmernissen des Lebens gemarterten Rücken.
Später schöpfte der Kammerdiener Wasser aus einem hölzernen Zuber und goss es auf die heißen Steine. „Hmmm…“, stöhnte die Prinzessin, und „Aaaaahhh“ die Königin.
„Aufwachen, mein kleines Mäuschen“, flüsterte die Königin der Prinzessin ins Ohr, die vor Entspannung eingeschlafen war. „Wir haben noch etwas vor. Mach dich schön!“
In der nahen Stadt trafen sie auf die wunderhübsche, wunderkluge, blondbeinige Prinzessin aus dem Nachbarreich. Sowohl die Königin als auch die kleine Prinzessin hatten sie in ihre Herzen geschlossen und freuten sich. Gemeinsam gönnten sie sich ein üppiges Mahl, aßen von silbernen Löffelchen und tranken aus kristallenenen Gläsern. „Du bist endlich erwachsen!“, hob die Nachbarprinzessin ihren Becher, „also wollen wir dich in die Welt der Erwachsenen einführen.“
Die Prinzessin hob die Augenbrauen. Oh, dachte sie, das klingt spannend. Sie schloss die Augen. In ihrer Fantasie ritten wilde, stolze Prinzen auf wilden, stolzen Pferden durch die Landschaft. Einer der Prinzen, der letzte, der ein wenig krumm auf seinem hinkenden Pferd saß, ritt geradewegs auf sie zu. Er zitierte lateinische Verse. Die kleine Prinzessin zuckte zusammen. „Neiiiiin!“, schrie sie.
„Keine Angst.“ Die blondbeinige, große Prinzessin legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. „Es war nur ein Alptraum. Prinz Figidor kommt nicht mit. Wir frönen heute dem Glücksspiel.“
Die Königin setzte alles auf Rot. Sogar ihr Halsband, die Brosche und den Ehering. Die Kugel rollte. „Sie sind so peinlich, Frau Königin“, seufzte die kleine Prinzessin lächelnd, denn tief in ihrem Inneren liebte sie die Königin fast so sehr wie diese sie.
„Rien ne va plus“, sagte der Croupier. „Nichts geht mehr.“
„Geht eh!“, sagte die große, blondbeinige Prinzessin.
„Gehen wir?“, fragte der stattliche, wunderschöne Prinz mit seinen strahlenden Augen, der aus dem Nichts aufgetaucht war. Er nahm die Hand der kleinen Prinzessin. „Du hast soeben den Hauptpreis gewonnen.“ Sein Lächeln war hinreißend. "Mich.“
Der kleinen Prinzessin schlotterten vor Aufregung die Knie. Sie blickte abwechselnd zur Königin, zur blondbeinigen Prinzessin und dem wunderschönen Prinzen.
„Geh ruhig!“, sagte die Königin. „Tu, was du tun musst. Leb dein Leben. Und sag ihm, wenn er sich als Frosch entpuppt, reiß ich ihm höchstpersönlich den Kopf ab.“
Den Prinz und den Hauptpreis kann ich dir nicht versprechen, Kind. Den Rest schon. Aber sollte der Prinz tatsächlich auftauchen und du mit ihm in die dunkle Nacht verschwinden, teile ich halt die Suite mit der blondbeinigen Nachbarprinzessin.
Alles Gute zum Geburtstag, Kleines!
testsiegerin - 25. Sep, 17:22
Ihr wisst eh, wie sehr ich mich freue, wenn ihr zum Auftritt von "Femmes frontales" (Texte, Musik, Schmuck) kommt, oder? Es erwartet euch eine Überraschung.
testsiegerin - 16. Sep, 16:45
Heute Nacht habe ich geträumt, ein guter Mensch zu sein. Nicht mehr schlecht zu sprechen über Kolleginnen, anderen etwas Gutes zu tun, die Milch zurück in den Kühlschrank zu stellen, immer freundlich sein und nett lächeln,... und dann bin ich aufgewacht, bevor ich noch im Detail träumen konnte, was denn da genau von mir erwartet wird. Ich erwachte mit dem festen Vorsatz, ab sofort ein guter Mensch zu sein. Heute und für den Rest meiner Tage.
Was aber bedeutet es, ein guter Mensch zu sein? Wie erkennt man gute Menschen? (Denn erkennen sollte man das schon, sonst ist es ja für den Hugo.) Oft beschimpft man mich ja eh schon als linke Gutmenschin, manchmal, wenn man es ganz böse meint, gar als linkslinke Gutmenschin. Ist es schlecht, ein guter Mensch zu sein?
Ich hab jemanden, der in meinen Augen ein guter Mensch ist, gefragt. „Wie machst du das?“, wollte ich wissen. Um zu erfahren, dass sie (denn selbstverständlich ist dieser gute Mensch eine Frau) davon ausgeht, dass jeder Mensch positive Absichten für sein Tun hat. Und man in jedem etwas Gutes sehen kann, wenn man genau hinschaut und sich bemüht, zu verstehen.
Puh, ich glaube, das wird ganz schön schwer.
Vielleicht gibt es ja Alternativen zum Gutsein. Zum Beispiel die:
Ich entwickle ein paar krause Theorien über Menschen. Zum Beispiel die, dass nur Menschen mit sauberen Fingernägeln gut sein können. Dass es genetisch bedingt ist, wenn Menschen mit Schmutzrändern aufwachsen und keine positiven Absichten für ihr Tun und überhaupt keine guten Seiten haben. Dass die schlimmsten die sind, die auch in den Zehennägeln Schmutzränder haben. Die teilen sich nämlich ein gemeinsames Gen. Nun könnte man ja meinen, dass es nett ist, seine Gene zu teilen, großzügig und gut. Aber das ist nicht so. Man stelle sich vor, Menschen mit schmutzigen Fingernägeln paaren sich mit Menschen mit Schmutzrändern in den Zehennägeln, es würden lauter doofe Kinder geboren und die österreichischen Kokospalmen wären vom Aussterben bedroht.
Über diese von mir entwickelte Theorie würde ich ein Buch schreiben. Ja, ich weiß schon, dass ich noch ein bisschen schlüssiger argumentieren und dazu ein paar Studien erfinden oder fälschen müsste. Aber das krieg ich schon noch hin.
Das Buch wäre ein Bestseller, ganz anders als „Jakob und der gewisse Herr Stinki“. Wer interessiert sich schon für das Gewissen eines Fünfjährigen, wenn er in meinem anderen Buch etwas über die globalen Zusammenhänge der Schmutzränder erfahren kann. Schmutz-Ränder. Natürlich stehen diese Menschen am Rand. Sind Schmutz.
Ich würde von allen Fernsehstationen eingeladen und tät mir dann in Interviews selbst widersprechen und sagen, dass ich mich missverstanden und falsch interpretiert fühle, aber das macht nichts. Hauptsache, die Welt erfährt endlich von meiner Existenz, auch die, die nicht mein Blog lesen.
Mein Chef würde mich nicht entlassen, sondern mit einem Goldenen Handschüttler verabschieden und in Pension schicken. Der Bundespräsident tät ein Gespräch mit ihm führen und dafür sorgen, dass meine Pension höher ist als es mir zustünde, hätte ich korrekt gehandelt und ein paar Klienten vor dem Erfrieren oder ihren gierigen Angehörigen gerettet (die für ihre Gier bestimmt ausschließlich positive Absichten haben).
Selbstverständlich täten wir aber Stillschweigen darüber vereinbaren, mein Chef, der Bundespräsident und ich.
Ja, liebe Barbara, du musst dich jetzt entscheiden. Für’s Gutsein, das wird anstrengend und schwierig und bringt nichts ein. Oder für die andere Variante.
Puhh. Immer diese schwierigen Entscheidungen. Vielleicht sollte ich noch mal ins Bett gehen und darüber schlafen.
testsiegerin - 12. Sep, 11:26
Wenn der Tag die Gatter
hinter sich schließt
heule ich mit den Wölfen
Lasst uns jagen
heule ich
Ich gehöre zu euch
heule ich
und bin doch allein
fließen Tränen der Verzweiflung
Wie alle im Rudel
Mensch
Die weiße Wölfin
(Lupa – lat. = Wölfin, Hure)
in mir
säugt meine Zwillinge
Zweifel und Hoffnung
Irgendwann wird
einer den anderen
besiegen
oder sie werden gemeinsam
eine Stadt gründen
Hin und wieder
bleckt die Wölfin in mir
die Zähne
und knurrt bedrohlich
Sie macht mir Angst
Sie hat Angst
vor mir
Dem Mädchen
mit der roten Kappe
Dabei will ich doch
nur spielen
Foto: DrBlubb + iPhone
testsiegerin - 5. Sep, 23:03